Queens Park Rangers FC - Cardiff City AFC


Wettbewerb Championship (2. Liga ENG)
Datum & Uhrzeit 05.03.2022, 15:00 Uhr
Spiel Queens Park Rangers FC - Cardiff City AFC
Eintritt 15 £
Ergebnis 1:2 (1:0)
Spielort Loftus Road, London
Spielort Kapazität 19.148
Zuschauer 16.170 (2.500 Gäste)
Programmheft Ja
Eintrittskarte Richtige Eintrittskarte


Ein Nachteil von Dresden ist es, dass der Flughafen zwar den mächtigen Namen „Dresden International Airport“ trägt, dieser Flughafen aber im Prinzip ein reiner Dorfflughafen ist. Aufgrund des geringen Menschenaufkommen muss man hier selten an der Sicherheitskontrolle anstehen. Die Flüge richten sich eher an geschäftlich Reisende oder Pauschalurlauber - für entsprechende Kosten.

Für Hopperinteressen eignet sich hauptsächlich Berlin und mit ein wenig Abschlag Prag. Aber auch Wrocław oder früher (als es noch ein Ryanair-Flughafen war) Leipzig/Halle. Somit die 4 Flughäfen in allen vier Hinmelsrichtungen.

Seit Oktober 2019 ist Ryanair aber nun auch in Dresden mit den beiden Zielen London und Palma de Mallorca am Start. Ein Umstand, den man unbedingt fördern muss, möchte man günstige Flüge vor der Haustür behalten oder gar ausbauen. Leider wurde dieses Unterfangen bisher nicht realisiert, weshalb dies allerhöchste Eisenbahn war. Bei drei Flügen pro Woche in die britische Hauptstadt muss man fast schon von Luxus sprechen, dass Einer davon zum Samstag Vormittag geht. Für den 12:30 Uhr Kick, wie in diesem Fall in Fulham, reicht es nicht, aber die 15:00 Uhr Anstoßzeit erreicht man ideal.

Nach der fixen Taschenkontrolle, die in meinem Fall aus quasi nichts bestand, da ich nur meine Sachen am Körper mit hatte, gönnte sich unsere 5er Truppe noch zwei Bier vor dem Abflug im kostengünstigen Flughafen-Kiosk. Die Locator-Form, die man aktuell für die Einreise nach UK benötigt, vor Ort aber niemand sehen will, wurde brav am Check-In kontrolliert und schon war man wieder gelandet. In die ersten Reihen durfte man sich während des Fluges trotz genügend Platz aber nicht setzen mit der Begründung, dass man damit die Balance des Flugzeugs aus dem Gleichgewicht bringen würde. Man lernt eben immer wieder neue Dinge.

Nach der Landung trennten sich erstmal unsere Wege und wir stiegen in verschiedene Busse des National Express ein. Die Anderen fuhren zu Leyton Orient und wir geradewegs in die Innenstadt. Nach der Fahrt, die länger dauerte als der Flug, direkt in die Metro und mit wenigen Umstiegen nach White City, wo wir mit dem Strom direkt zum Stadion pilgern konnten. Einfach mit der Masse schwimmend ging es dabei sogar durch Hinterhöfe an dem irgendein Verbotsschild dran stand. Um das aber richtig zu erkennen, war die Masse zu schnell durch.

Eine halbe Runde ging es um das Stadion und fast wären wir im Gästeblock gelandet. So richtig durchsichtig war das nicht und vor allem voll im Heimbereichstrubel. Jede noch so kleine Tasche benötigte jetzt natürlich ihr grünes Kontrollbändchen und pünktlich wenige Minuten vor dem Anpfiff standen wir auf unseren Plätzen.

Jawoll. Wir standen. Und zwar am vermutlich besten Platz, den man hätte erwischen können. Genau zwischen Gästeblock und dem Heimpöbel, welcher sich direkt daneben befand. Das gesamte Spiel war eine reine Symphonie der Pöbelei, Stinkefinger und Wankers. Gesänge, Gesten, Geplöke, sich lustig machen, sich selber feiern, die Anderen auslachen, Ihnen einen direkten Kampf außerhalb des Stadions anbieten. 2 Stunden am Stück bestes Theater. Die „cheap sheep“ (billige Schafe), wie die Waliser von den Heimfans liebevoll betitelt wurden, war dabei das Kreativste der Gefühle. Der Gästeblock ließ es sich dabei nicht nehmen, sich damit selber aufs Korn zu nehmen.

Dem ganzen Schauspiel spielte gegen Ende hin natürlich in die Karten, dass die Gäste, die als Außenseiter angereist waren, das Spiel in der zweiten Hälfte zum Sieg drehten und der Auswärtsmob natürlich tobte und mal so richtig zeigten, wie „cheap sheeps“ ausrasten können.

Die acht Kilometer Rückweg legten wir sportlich zu Fuß zurück. Vorbei an der National Gallery und dem Botschaftsviertel zum Wetherspoon in der Victoria Station, wo schon unsere Leyton-Begleiter auf uns warteten. Dort verbrachten wir ungefähr sechs Stunden bei Bier und Essen und dem Begutachten der lokalen Koryphäen. Nach dem „Rauswurf“ kurz nach Mitternacht inklusive Abschließen der kompletten Station liefen wir noch fast zwei Stunden etwas in der Gegend herum und schauten nochmal am Buckingham Palace vorbei. Der ist auch bei Nacht und Ruhe eine nette Erscheinung. Um 2 fuhr dann der Bus zum Stansted Airport, wo wir die letzte Zeit noch vertrieben, bis der Flieger zurück nach Deutschland ging.