Krefelder TSV Preussen 1855 - SC Viktoria 09 Krefeld

Nach dem Spiel in Fischeln blieben wir in der Stadt und fuhren zurück zur Hubert-Houben-Kampfbahn. Die Angst einer Absage schwebte die ganze Zeit über mit. Viele Spiele wurden mittlerweile aufgrund des starken Regens abgesagt, auch in der Hubert-Houben-Kampfbahn befindet sich ein feiner Rasenplatz. Eine Information oder Antwort auf Nachrichten bekam man leider erstmal nicht. Bei Ankunft stand aber fest: Alles bereit, es wird gespielt. Als ich bereits auf dem Weg zum ersten Bier war, erhielt ich dann auch die persönliche Nachricht, dass das Spiel normal stattfindet.

Das ist es nun, das neue Hauptspiel des Tages. Wenn man davon überhaupt noch reden kann. Plan C sozusagen. Vom Ground her war es definitiv das Topspiel und ein sehr würdiger Ersatz. Das schmälerte natürlich den Frust über die beiden anderen abgesagten Spiele im Rheinpreußenstadion und der Edelstahlkampfbahn enorm.

Die Hubert-Houben-Kampfbahn glänzt mit einem großen Gelände und einer echt geilen urigen Tribüne. Nach Hörensagen Denkmalgeschützt und das völlig zurecht! Die Ziegelsteinbauten haben einen unglaublichen Charme, den man heutzutage auf Sportstätten nur noch selten findet. Das Stadion wurde 1925 als Blumenthal-Sportplatz eröffnet und bekam den heutigen Namen 1956 zu Ehren von Hubert Houben, einem Krefelder Leichtathlet der 20er Jahre und mehrmaliger deutscher Meister, welcher in seiner aktiven Zeit, neben Anderen, auch sechs Jahre für den Verein Preussen Krefeld lief. 1922 stellte er in Leipzig einen Weltrekord auf. Eine Teilnahme an den Olympischen Spielen blieb ihm nur aufgrund von Sanktionen als Folgen des ersten Weltkrieges verwehrt. Er starb bereits mit 58 Jahren an Kehlkopfkrebs. Die Umbenennung der Kampfbahn zu seinen Ehren erfolgte bereits 15 Tage nach seinem Tod.

Aktuell spielt der Krefelder TSV Preussen 1855 in der Kreisliga B, hat aber einige nennenswerte Erfolge in der Vereinsgeschichte. 1928 verlor man erst im Achtelfinale gegen Tennis Borussia Berlin den Kampf um die deutsche Meisterschaft. In den 90iger Jahren spielte man in der Oberliga Nordrhein, damals dritte Liga und nach Einführung der Regionalligen vierte Liga. Seit 2012 spielt der Verein im Kreisgebiet.