SC 1903 Weimar - SG Glücksbrunn Schweina


Wettbewerb Thüringenliga
Datum & Uhrzeit 23.03.2019, 13:00 Uhr
Spiel SC 1903 Weimar - SG Glücksbrunn Schweina
Eintritt 5€ voll, 3€ ermäßigt
Ergebnis 6:2 (2:1)
Spielort Stadion am Lindenberg
Spielort Kapazität 8.000
Zuschauer 98
Programmheft Nein
Eintrittskarte Richtige Eintrittskarte


######## Leider ging die Speicherkarte kaputt und es existieren nur ein paar wenige Handyfotos von dem Spiel ########

Es wird Sommer! Früh aufstehen und die Sonne scheint in ihrer vollen Pracht. Wobei „früh“ ja relativ ist. Kurz nach 8 rollte der Zug nach Weimar. Neben dem Thüringenliga-Spiel im Lindenberg-Stadion sollte heute der Tourismus in dieser geschichtsträchtigen Stadt nicht zu kurz kommen.

Vor dem Wochenende keimte die Überlegung auf, einmal die Leipziger Buchmesse zu besuchen. Jedoch fehlte am Ende der entscheidende Schubster, obwohl Mitfahrgelegenheit und tolle Mitfahrer schon bereit standen.

Mit dem Tross der allgemeinen Buchmessen-Meute im Zug fuhren wir dann ja trotzdem erstmal nach Leipzig, was sich in der Auslastung des Zuges deutlich bemerkbar machte und Sitzplätze rar waren.

Bei bestem Sonnenschein und sehr angenehmen Temperaturen wurde Weimar am Vormittag erreicht. Den Weg zum Stadion beschritten wir mit einem größeren Schlenker durch die historische Innenstadt Weimars. Denkmäler von Ernst Thälmann, Johann Sebastian Bach, Friedrich Schiller oder Johann Wolfgang Goethe säumten den Weg. Ebenso wie die Wohnhäuser der beiden letztgenannten. Auffällig waren die vielen Streifenwagen, welche die ganze Zeit Patrouille fuhren. Vor einem Lokal gab es sogar Absperrungen und extra Einheiten, als wäre es ein Tatort. Aber nein, 32 Personen nahmen an einer „Patrioten für Deutschland“-Demonstration teil und das versetzte gleich mal alle politischen Gegner und Sicherheitsorgane in Alarmbereitschaft. so dass die Stadt wirkte, als hätte es einen verheerenden Banküberfall gegeben und bewaffnete Täter seien auf der Flucht. Und das alles wegen einer 32-Mann-Demo…

Nach Goethes Gartenhaus folgte dann nur noch der Schritt zum Stadion, aber dieser war nicht unbedingt einfach. Offiziell gesperrte Wege und keine Durchgänge, wo Durchgänge sein sollten verzögerten den Fußweg durch die idyllisch anmutenden Wohngebiete und Gartenanlagen. Das sorgte aber wenigstens dafür, dass wir zufällig am Weltkulturerbe, dem „Musterhaus Am Horn“ vorbei kamen.

Am Stadion angekommen hörte man schon die ersten Krakeeler. Nach den ganzen Aufklebern, die man in der Stadt und vor Allem in Stadionnähe sah erhoffte man sich schon ein paar Gestalten, die für paar Schlachtrufe hier in der Tristesse der Thüringischen 6.Liga sorgten.

Es folgte jedoch ein ansehnlicher Mob von ca. 30-40 Personen mit Zaunfahnen, Schwenkfahnen und Doppelhalter. Es gab Dauersupport die vollen 90 Minuten lang. Mit „Wenn wir wollen, saufen wir euch tot!“ und „Saufen um zu Saufen“ war ich schon sehr angetan. Beim „Nordkorea ist ein Arbeiterstaat...“ hatten sie mich dann komplett. Weltklasse Leistung Jungs!

Ein einsamer Gästefan machte sogar samt Zaunfahne einen Gästeblock auf, wobei sich hinter der Spielerbank noch weitere Gäste einfanden.

Das Spiel kann man unter dem Motto „Perfekt“ verbuchen. Denn neben dem Bombenwetter und dem klasse Support war auch dieses Abstiegsspiel sehr unterhaltsam. Elfmeterführung für die Gäste und dann doch ein mehr als klarer Heimsieg, der bei den Toren und nach dem Spiel ausgiebig mit den Fans gefeiert wurde.

Das Stadion rundete dann alles ab. Schöne alte, staubisch und ganz minimal von grün bewachsene Stufen. Dazu ein paar Zäune par excellence und eine nette Haupttribüne mit Sitzplätzen.

Bei 2€ für das gute Apoldaer Bier hätten sich hier vermutlich einige die Lampen regelrecht ausgeknipst.

Nach dem Spiel ging es ohne Zwang zurück Richtung Innenstadt, um nochmal ein paar Orte zu besuchen, die Parkanlagen zu genießen und gemütlich zum Bahnhof zu schlendern und die Heimreise anzutreten.

Weimar als Stadt und der SC Weimar verdienen definitiv das Prädikat empfehlenswert mit 1+++.