WM 2018 in Russland - Teil 3 von 5


Wettbewerb WM 2018 Russland, Gruppe G
Datum & Uhrzeit 28.06.2018, 19:00 Uhr
Spiel Panama - Tunesien
Eintritt 105 USD
Ergebnis 1:2
Spielort Mordovia Arena, Saransk
Spielort Kapazität 44.442
Zuschauer 37.168
Eintrittskarte Richtige Eintrittskarte


Tag 6:

Knapp 300 Kilometer mussten heute zurückgelegt werden, denn da würde am Abend bereits das nächste Spiel stattfinden. Die Perle der Tour: Panama gegen Tunesien. Ein Zungenschnalzer.

Zuvor ging es aber noch zum Mittagessen in das Einkaufszentrum direkt neben dem Stadion. Die tropischen Temperaturen machten dem Bus ziemlich zu schaffen. Die steilen auf- und abstiege taten ihr Übriges dazu. Der Motor überhitzte des öfteren und so mussten einige zusätzliche Pausen eingelegt werden. Irgendwann sind wir dann auf die Idee gekommen, einfach das Nummernschild umzuklappen, damit der Motor hinten eine etwas bessere Luftzufuhr erhält. So fuhren wir knapp drei Stunden ohne Nummernschild durch die russische Einöde.

Als wir tanken mussten, steuerten wir eine Tankstelle an, in der wirklich alle Regale leer waren. Wie eine Reise in die Geschichten des Sozialismus.

Gegen Mittag bekam ich wieder die nette Email der abgelehnten FAN-Id, welche wohl doch nicht so Spam ist, wie sie wirkte.

Ungefähr auf Höhe der Stadtgrenze von Saransk wurden wir das einzige Mal auf der gesamten Tour hinaus gewunken. Ein kurzes Vorzeigen der FAN-Ids genügte aber schon und so konnten wir ohne Weiteres weiter fahren. Zwei Stunden vor Spielbeginn parkten wir das Auto ab und wollten unbedingt noch eine Übernachtungsmöglichkeit suchen. Also das nötige Gepäck geschnappt und quer durch die Stadt gelaufen, um festzustellen, dass wir trotz Hilfe nicht in der Lage waren, das angegebene Hostel zu finden. Eine nette Omi gab uns den Code für ein Treppenhaus, doch bis auf „typisch russisches“ Aussehen offenbarte es uns leider nichts weiter.

Ein weiterer Versuch führte uns in ein Mercure-Hotel. Um an die Rezeption zu gelangen, musste man erst Sicherheitskontrollen, wie am Flughafen, passieren. Dieses war ausgebucht.

So war der Plan nun, das Zeug wieder zum Bus zu schaffen und zum Spiel zu gehen. Wir gingen aber nur ein Stückweit zusammen. Damit die Anderen das Spiel noch ohne Probleme pünktlich erreichten, nahm ich dann das Gepäck von vier Personen und hieftete es in feinster Sommerhitze in den Bus.

Als auch ich mich dann auf dem Weg zum Stadion begab, gaben mir die Anderen bereits den Tipp, dass direkt neben dem Stadion Stände, Bänke und eine Bühne aufgebaut waren, wo ich ja das Spiel verfolgen könnte.

Vor dem Stadion wollte mir dann jemand penetrant eine Karte für das Spiel andrehen. Als ich bereits mehrfach verneinte, kam er wieder und zeigte, dass wir doch nur um die Ecke gehen müssten. Nein Danke.

Dieses „Mini-Fanfest“ versprach sogar eine Übertragung des Spiels, doch nichts wars. Auf der großen Leinwand prankte die ganze Zeit nur das WM-Logo von Saransk. Die anderen drei wollten sich unbedingt solidarisch zeigen und kamen zur Halbzeit dann raus und wir verbrachten die zweite Halbzeit bei Essen, Bier, dem Smartphone mit England-Belgien und einigen netten Gesprächen mit einheimischen.

Ein kleiner Junge teilte uns mit Google Translator sogar mit, dass F. aussieht wie Jürgen Klopp. Damit kam er einer Fotosession nicht drum herum.

Mit Abpfiff ging dann die Action los. Zuerst kamen einige Künstlerinnen und Künstler auf die Bühne, sangen, tanzten und zelebrierten eine super Show. Danach war dort eine richtig gute, interkontinentale Party angesagt, direkt am Fluss Insar.

Gegen 3 Uhr Nachts verließen wir jene Party und verbrachten die einzige Nacht zu viert im Bus, den wir in einer Seitenstraße abstellten.

Kilometerstand: 3.334